Western Cape
 
Western Cape

Das Western Cape, auch Kapweinland genannt, ist eine geographische Einheit innerhalb des Klassifikationssystems „wine of origin“ (vglb. mit dem deutschen „Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete“, gesetzl. Festlegung, dass der Wein einer bestimmten Region entstammt), die sich wiederum in Regionen, Distrikte und Bereiche unterteilt. Hier befinden sich die meisten Weinberge Südafrikas (über 90% der Weinproduktion), zu denen auch berühmte Gebiete wie Stellenbosch, Paarl und Constantia zählen. Die Anbaufläche beträgt knapp 100.000 ha. Die Geschichte des Weinbaus im Kapweinland geht bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. Jan van Riebeeck war von einer europäisch-ostindischen Schifffahrtsgesellschaft damit beauftragt, hier eine Proviantstation einzurichten. Er erkannte die idealen Voraussetzungen für den Weinbau, liess Rebstöcke importieren und stellte mit der Weinproduktion ab 1759 sicher, dass die Schiffsbesatzungen für ihre Weiterfahrt mit Wein versorgt werden konnten. Wein war haltbarer als Süsswasser und wirkte sich positiv auf den Verlauf der Krankheit Skorbut aus. Das Westkap liegt in er Nähe des südlichen Wendekreises zwischen dem 31. und 34. Breitengrad, in einer geographischen Zone, die für Weinbau eigentlich zu warm ist. In südwestlicher Küstennähe sorgt jedoch der Einfluß einer kühlenden Meeresströmung aus der Antarktis, der Benguelastrom, für kühlenden Einfluss, der sich bis in die im Landesinneren gelegenen Weinberge auswirkt. Durch seine Wirkung und dem kühlenden Einfluss vom indischen und vom atlantischen Ozean kommt es zu Temperaturunterschieden, die für eine längere Reifeperiode sorgen, ohne dass der Zuckergehalt zu hoch wird und die Säure erhalten werden kann. In Küstennähe entsteht so ein gemäßigtes maritimes Klima, das in den nördlicheren Gebieten im Landesinneren in ein mediterranes Klima übergeht. Zusätzlich sorgen Fallwinde vom Tafelberg mit milder, trockener Luft für Ventilation innerhalb der Weinberge. Südafrikanische Winzer betonen gerne, dass es sich bei ihren Weinbergsböden um die Ältesten der Welt handelt. Ihr Ursprung lässt sich bis auf 500-800 Jahre zurück verfolgen. Es handelt sich hierbei somit überwiegend um uralte Verwitterungsböden mit vielfach hohen Anteilen an Quarzit und Granit.
In Südafrika hält sich der Anbau von weißen (55%) und roten (45%) Rebsorten in etwa die Waage. Zu den wichtigsten Rebsorten zählen Chenin Blanc, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Sémillon und Viognier bei den Weißen sowie Cabernet Sauvignon, Shiraz, Pinotage, Merlot, Pinot Noir und Cabernet Franc bei den Roten. Pinotage ist eine an der Universität Stellenbosch im Jahr 1925 vorgenommene Kreuzung aus Cinsault (Heimat in Südfrankreich) und Pinot Noir (Spätburgunder). Cinsault wurde und wird in Südafrika häufig noch immer Hermitage genannt – daher die Namensgebung. Der Pinotage gedeiht in sehr warmen Anbaugebieten besonders gut. Er gilt in Südafrika als Nationalrebe.

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